Französisches KI-Startup H sammelt 220 Millionen US-Dollar Seed-Runde ein
Es ist nicht oft, dass man von einer Seed-Runde über 10 Millionen US-Dollar hört. H, ein in Paris ansässiges Startup, das zuvor als Holistic AI bekannt war, hat kurz nach der Gründung des Unternehmens eine 220 Millionen US-Dollar hohe Seed-Runde angekündigt.
\nEs ist gelungen, so schnell so viel Geld aufzubringen, weil es sich um ein KI-Startup handelt, das an neuen Modellen mit einem beeindruckenden Gründungsteam arbeitet. Charles Kantor, Mitbegründer und CEO des Startups, war Universitätsforscher an der Stanford University.
\nDie vier anderen Mitbegründer haben alle zuvor für DeepMind, das KI-Unternehmen von Google, gearbeitet: Karl Tuyls war Forschungsdirektor bei DeepMind, wo er an Spieltheorie und Multi-Agenten-Forschung arbeitete. Laurent Sifre war leitender Wissenschaftler und trug zu vielen Flaggschiffprojekten von DeepMind bei, wie AlphaGo, AlphaFold und AlphaStar. Zuletzt arbeitete er auch an den KI-Modellen Gemini und Gemma von Google. Daan Wierstra, der Chief Scientist von H wird, war Gründungsmitglied bei DeepMind. Und schließlich arbeitete Julien Perolat an Spieltheorie und Multi-Agenten-Forschung bei DeepMind.
\nWie Sie vielleicht vermutet haben, wird H an KI-Agenten arbeiten: automatisierte Systeme, die Aufgaben ausführen können, die traditionell von menschlichen Arbeitern durchgeführt wurden. Auf der minimalistischen Website des Unternehmens steht, dass H an "Frontier Action Models" arbeitet, um die Produktivität der Arbeitskräfte zu steigern.
\nInvestoren des Startups sind eine lange Liste von Milliardären (oder ihren Family Offices), einige bekannte Risikokapitalfonds und einige strategische Unterstützer. Auf der Milliardärsliste finden Sie bekannte Namen wie Eric Schmidt, Xavier Niel, Yuri Milner, Bernard Arnault (über Aglaé Ventures) und Motier Ventures (das Family Office der Eigentümer der Galeries Lafayette Group).
\nAuf der VC-Liste finden sich Investoren wie Accel, Bpifrance's Large Venture Fund, Creandum, Elaia Partners, Eurazeo, FirstMark Capital und Visionaries Club.
\nSchließlich gibt es einige industrielle Investoren, darunter Amazon und Samsung. Interessanterweise ist auch UiPath Investor bei H. Das europäische Robotic Process Automation-Unicorn wird H bei der Kommerzialisierung und Partnerschaften helfen.
\nLaut einem früheren Bericht von Bloomberg teilen Investoren ihre Verpflichtungen in Eigenkapital und Wandelanleihen auf. Etwa 40% der Seed-Finanzierung ist eine traditionelle Eigenkapitalbeteiligung, was bedeutet, dass H einen Teil seiner Aktien gegen Geld verkauft hat.
\nDer Rest wird zu einem späteren Zeitpunkt in Eigenkapital umgewandelt, wenn H eine weitere Finanzierungsrunde abschließt. Die Anteile der Investoren an diesem Schuldenteil werden auf der zukünftigen Bewertung des Unternehmens basieren.
\nDas Gründungsteam von H hat bereits eine Gruppe von 25 Ingenieuren und Wissenschaftlern zusammengestellt, was darauf hindeutet, dass das Startup schnell voranschreiten will. Im Vergleich dazu war Mistral AI, ein weiteres gut finanziertes KI-Unternehmen, bei der Einstellung viel konservativer.
\nH muss auch viel Geld für Rechenleistung und Datensätze aufbringen. Das Unternehmen sagt, dass es die volle künstliche allgemeine Intelligenz (AGI) erreichen will, ein Konzept, bei dem KI über eine breite Palette von Aufgaben hinweg auf einem Niveau fähig ist, das mit menschlicher Intelligenz vergleichbar ist. Aber seien wir ehrlich, das ist ein Marketingversprechen, da niemand weiß, ob oder wann AGI eintreten wird.
\nWie TechCrunch letztes Jahr berichtete, ist Paris zu einem Magneten für KI-Startups und -Talente geworden. Mistral AI ist wahrscheinlich der größte Name in der Stadt, aber es gibt Dutzende von Tech-Gründern, die sich entschieden haben, sich auf künstliche Intelligenz zu konzentrieren und ihr Unternehmen in der französischen Hauptstadt zu gründen.
\nNeben dem Zugang zu Finanzierung haben Tech-Giganten - darunter Facebook und Google - historisch gesehen KI-Forschungslabors in Paris und London eingerichtet. Während die größten KI-Startups wie OpenAI und Anthropic in San Francisco ansässig sind, entstehen auch in Paris und London KI-Unternehmensaufbauekosysteme.